Sonntag, 13. Dezember 2009

Auftakt Demonstration gegen Antisemitismus 13.12.09

Wir sind heute hier, weil es ein Skandal ist, dass der Film »Warum Israel« von Claude Lanzmann gewaltsam von Aktivist_innen aus dem Umfeld der B5, der SoL und der Tan verhindert wurde. Dass eine Aufführung dieses Films ausgerechnet in Deutschland, zumal von Linken, verhindert wurde, macht dieses Ereignis um so bitterer.

In einem Film, der die Bedeutung des jüdischen Staates als Konsequenz aus der industriellen Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden zur Zeit des Nationalsozialismus thematisiert, „menschenverachtende Hetze“ und „Kriegspropaganda“ (Zitate aus einem Flugblatt der Blockier_innen) zu sehen; sich von einem Film zu Israel derart provoziert zu fühlen, dass seine Vorführung mit Gewalt verhindert werden muss, lässt sich nur durch einen wahnhaften Hass gegen Israel erklären. Immer wieder wird von diesen und anderen Gruppen versucht, mal in Flugblättern, mal gewaltsam, ihre antisemitischen Ressentiments in pseudo-kritische Forderungen des Antizionismus zu verpacken, um dem Staat Israel sein Existenzrecht abzusprechen.

Einer solchen antisemitischen Vernichtungsrhetorik stellen wir uns heute entschieden entgegen.

Für uns ist es nicht hinnehmbar, dass gewalttätige Antisemit_innen dem b-movie vorschreiben wollen, welche Filme es zu zeigen habe. Filme, die sich positiv auf den Staat Israel beziehen, müssen gezeigt werden können!

Leider haben in Hamburg gewalttätige Übergriffe auf israelsolidarische Personen, die vom Umfeld des »Internationalen Zentrums B5« ausgehen, eine längere Geschichte. Als 2002 im Freien Sender Kombinat (FSK) über linken Antisemitismus diskutiert wurde, griffen im Zuge dieser Auseinandersetzungen Personen aus dem Umfeld der B5 Radioaktivisten _innen an und brachen dabei einer Person mehrere Rippen. Seit dieser Zeit kam es vermehrt zu Bedrohungen und körperlichen Angriffen bis hin zu Stein- und Flaschenwürfen seitens des B5-Umfeldes. Im Januar 2004 wurden auf einer antifaschistischen Demonstration Personen von B5-Aktivist_innen angegriffen, weil sie Israel-Fahnen bei sich trugen. Körperliche Bedrohungen gehören seitdem in der politischen Auseinandersetzung zum gängigen Repertoire oben genannter Gruppierungen. Auch nach der Blockade des Films »Warum Israel« wurden Einzelpersonen gezielt eingeschüchtert und geschlagen.

Umso mehr freuen wir uns darüber, dass ihr heute auf der Straße seid um hier und heute klar und deutlich zu machen, dass emanzipatorische Politik nur gegen antisemitische Ressentiments durchgesetzt werden kann.

Das »Internationale Zentrum B5«, die Tierrechtsaktion Nord (TAN) und die »Sozialistische Linke« (SoL) müssen endlich aus sämtlichen linken und alternativen Strukturen ausgeschlossen werden.

Nur eine ernsthafte politische Isolierung kann sich ihrem antisemitischen und gewalttätigen Treiben wirksam entgegenstellen.