Empört und bestürzt nehmen wir zur Kenntnis, dass am 25. Oktober 2009 in Hamburg eine vom Hamburger Kinokollektiv B-Movie gemeinsam mit der Gruppe „Kritikmaximierung“ geplante Vorführung des Filmes von Claude Lanzmann „Warum Israel“ von 1972 von dem antiimperialistischen Zentrum B 5 mit Gewalt verhindert wurde. Diese selbsternannten Antifaschisten hatten das Kino versperrt und hinderten die Besucher am Betreten des Kinos. Sie wollten auf das angebliche Apartheids-Schicksal der Palästinenser aufmerksam machen, wobei sie einen Checkpoint simulierten und Zuschauer mit Holzgewehren und Schlaghandschuhen angriffen und verletzten, bevor die Polizei eingriff.
Es ist uns unverständlich, wieso bereits im Vorfeld gegen die Vorführung dieses Films, eine Reportage über das Lebensgefühl der Israelis und die Geschichte der Staatsgründung, mobil gemacht wurde und warum trotz antisemitischer Tiraden der Staatsschutz nicht wegen Volksverhetzung ermittelt.
Wir protestieren gegen:
- die Verhinderung der Aufführung diese Films, was an Praktiken der Nationalsozialisten erinnert
- und die pauschale Verurteilung Israels und die einäugige Solidarität der Blockierer, wobei sie vor antisemitischen Klischees nicht zurückschreckten.
Wir verurteilen ausdrücklich den in diesem Diskurs öffentlich zur Schau gestellten Antizionismus und Antisemitismus.
Des weiteren solidarisieren wir uns mit den Veranstaltern sowie mit Claude Lanzmann, der diese Gewaltaktion als einmalig in der Welt bezeichnete. Noch nie zuvor sei die Vorführung seiner Filme verhindert worden.
Lala Süsskind
Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde von Berlin
Levi Salomon
Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
für die Bekämpfung des Antisemitismus
Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
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Vorsitzender des Jüdischen Forums
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