Mittwoch, 18. November 2009

Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme vom 10.12.09 zur Aufführung des Films »Warum Israel« von Claude Lanzmann am 13. Dezember 2009

Die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme begrüßt ausdrücklich den erneuten Anlauf der Gruppe Kritikmaximierung und des Kinos B-Movie, den Film »Warum Israel« des französischen Regisseurs Claude Lanzmann zu zeigen.

Die gewaltsame Verhinderung der Filmvorführung am 25. Oktober 2009 durch Personen aus dem Spektrum des dem B-Movie benachbarten internationalen Zentrums B5 kann von der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme nur als Akt der Schande bezeichnet werden.

Der antifaschistische Widerstandskämpfer und Filmemacher Claude Lanzmann hat ein gewaltiges dokumentarisches Lebenswerk vorgelegt - u. a. einen der bedeutendsten Dokumentarfilme des 20. Jahrhunderts - »Shoah«.
Sein gesamtes kulturelles und politisches Schaffen ist Ausdruck und Teil des Kampfes um die Erinnerung an die nationalsozialistischen Massenverbrechen. Seine Filme, insbesondere in den 1970er Jahren, bekämpften auf beeindruckende Weise das in der Gesellschaft vorherrschende Vergessen und Verdrängen eben dieser Verbrechen.

Sein Werk steht im selben Geiste wie auch die jahrzehntelange politische Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme, die sich seit ihrer Gründung im Jahre 1948 unermüdlich gegen das Vergessen des NS-Unrechts einsetzt und die Verunglimpfung der Verfolgten und Ermordeten sowie neofaschistische, rassistische und antisemitische Bestrebungen bekämpft.

Claude Lanzmann gehört daher unsere volle Solidarität.


Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. · Jean-Dolidier-Weg · 21039 Hamburg